Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
gestatten Sie mir zu Beginn des traditionellen Neujahrsgrußes einige persönliche Worte: Der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt unserer Stadt war für mich als Kandidat der SPD eine rundum positive Erfahrung – mit Maintal und den Maintalerinnen und Maintalern fühle ich noch stärker als vorher verbunden. Der Wahlausgang, und das möchte ich nicht verschweigen, war schmerzhaft und bitter, nicht nur für mich persönlich, sondern für alle, die mich während der langen Monate des Wahlkampfes begleitet und so engagiert unterstützt haben. Die vielen Gespräche mit Ihnen und die hierbei gewonnenen prägenden Eindrücke sind Motivation, Ansporn und Verpflichtung für mich, weiterhin in der Kommunalpolitik tätig zu sein. Politisches Engagement ist für mich nicht abhängig von gewonnenen oder verlorenen Wahlen! Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Dafür nochmals meinen herzlichsten Dank, verbunden mit dem Versprechen, dass ich Ihre Anliegen, Interessen, Sorgen und Ideen in die Politik in unserer Stadt einbringen werde.
Wir alle wünschen uns ein friedliches Jahr 2016. Krieg, Terror und Gewalt in vielen Regionen unserer Welt und die Terroranschläge von Paris, die Brandstiftungen an Flüchtlingsheimen und rechtsextreme Übergriffe auf Migranten in 2015 lassen uns ahnen, dass unser Frieden in Europa möglicherweise brüchiger ist, als erhofft. Die Auswirkungen globaler Krisen sind nicht mehr nur im Fernsehen zu sehen, hier bei uns können wir Menschen kennenlernen, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind und in Maintal Schutz und eine sichere Zukunft suchen.
Auch wenn wir in Maintal nicht unmittelbar davon betroffen waren: Beide Phänomene, der islamistische ebenso wie der rechtsextreme Terror, werden unsere Gesellschaft in den kommenden Monaten vor eine harte Bewährungsprobe stellen – in den kommenden Monaten, vielleicht auch für die nächsten Jahre. Wenn wir sie bestehen wollen, wenn wir das friedliche und freiheitliche Zusammenleben bewahren wollen, dann müssen wir eine klare Antwort auf die Feinde der Freiheit, der Toleranz und der Demokratie finden. Und die Antwortet ist: Wir halten unsere Gesellschaft zusammen. Wir leben unsere Werte der Offenheit, Freiheit und Demokratie und wir lassen uns unseren Lebensstil und unsere Überzeugungen nicht von Hass und Gewalt kaputt machen!
Auch vor dem Hintergrund der Kommunalwahl am 6. März 2016 bitte ich Sie, sich nicht von den Parolen und der Angstmacherei einiger blenden zu lassen. Nicht Polarisierung und Lagerdenken sind gefragt, sondern konkrete Lösungen. Es gibt diejenigen, die helfen wollen, und diejenigen, die sich Sorgen machen. Und nicht wenige von uns empfinden beides: Hilfsbereitschaft und Sorge. Wir dürfen beides nicht gegeneinander ausspielen. Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist ein hohes Gut. Deshalb muss die Politik insgesamt für Sorgen und Nöte ein offenes Ohr haben. Die Kommunalpolitik in Maintal geht verantwortungsvoll und zielorientiert mit dieser Herausforderung um. Viele in unserer Stadt engagieren sich als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe. Ich habe Respekt und Bewunderung für die Mitarbeiter der Verwaltung, der Polizei und der Hilfswerke und den Ehrenamtlichen. Seit Monaten befinden sie sich im permanenten Ausnahmezustand. Sie leisten eine Überstunde nach der nächsten ab, um die Neuankömmlinge gut aufzunehmen und unterzubringen. All diesen Menschen, Ehren- wie Hauptamtlichen, möchte ich heute ganz herzlich danken. Sie haben im vergangenen Jahr Überragendes geleistet.
In der jetzigen Situation ist es wichtiger denn je, dass wir uns um den Zusammenhalt dieser Gesellschaft kümmern. Dass wir uns nicht nur um die Flüchtlingskrise kümmern, sondern weiterhin Politik für alle machen, die Verbesserungen in ihrem Alltag brauchen. Für alle Menschen, die hart arbeiten. Für Frauen, die dieselben Karrierechancen und dieselbe Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen haben wollen. Für kinderreiche Familien, Studenten und Geringverdiener, die sich immer schwerer tun, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Für Eltern, die Probleme haben, ihr Berufs- und Familienleben miteinander zu vereinbaren. Für Alte und Kranke, die eine gute medizinische und pflegerische Versorgung vor Ort brauchen und die ihren letzten Lebensabschnitt nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen gestalten möchten. Für Kinder, die die Chance auf Bildung und Glück haben wollen, egal aus welchem Elternhaus sie stammen. Für Menschen mit Behinderungen, die eigenverantwortlich und selbstbestimmt leben wollen.
Politik für alle statt nur für einige wenige. Mit diesem Versprechen geht ihr SPD Maintal-Team in das neue Jahr.
Ihnen wünsche ich vor allem ein gesundes und friedliches Jahr 2016. Und Mut, mit uns gemeinsam die großen Aufgaben anzupacken.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Maier
Partei- und Fraktionsvorsitzender der SPD Maintal