Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst in Gelnhausen gefordert

SPD-Kreistagsfraktion unterstützt die Forderung von Landrat Erich Pipa, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen als Standort für einen pädiatrischen Bereitschaftsdienst vorzusehen.

In der konstituierenden Sitzung des Kreistages der neuen Legislaturperiode wird eine dringliche Vorlage des Landrates zusätzlich zur Abstimmung auf die Tagesordnung gesetzt werden. Diese beinhaltet die Aufforderung an die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV Hessen), die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen als Standort für einen pädiatrischen Bereitschaftsdienst vorzusehen.

„Bisher existiert im Main-Kinzig-Kreis kein kinderärztlicher Bereitschaftsdienst der KV Hessen. Das hat zur Folge, dass die Main-Kinzig-Kliniken seit über zehn Jahren in ihrer Notfallambulanz jährlich rund 9.000 Kinder und Jugendliche mit eigenem Klinikpersonal versorgen. Dies geschieht hauptsächlich außerhalb der Sprechstundenzeiten der im Kreisgebiet niedergelassenen Kinderärzte und zwar tagsüber, nachts, an Wochenenden, Feiertagen und Ferienzeiten in enger Abstimmung zwischen Kinderärzten und Klinik“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Klaus Schejna.

Nun habe die KV Hessen zum 01. Juli 2016 eine Neuorganisation ihrer Bereitschaftsdienste beschlossen. Eckpunkte seien 8 flächendeckende pädiatrische Bereitschaftsdienstbezirke mit 10 Standorten in Hessen. Weder die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, noch ein anderer Standort im Main-Kinzig-Kreis sei dabei vorgesehen. Stattdessen sei die Versorgung der Kinder und Jugendlichen des gesamten Main-Kinzig-Kreises außerhalb der Sprechzeiten niedergelassener Ärzte an den Standort Offenbach angegliedert worden.

„Es ist für uns nicht einzusehen, dass die bestehenden, sehr guten Strukturen der pädiatrischen Ambulanz der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen sowie der bereits an den Fallzahlen zu ersehende Bedarf der Bevölkerung des mittleren und östlichen Main-Kinzig-Kreises in der Planung der KV Hessen keinerlei Berücksichtigung findet. Absolut unverständlich ist uns, dass im Rahmen einer Neuordnung des Bereitschaftsdienstes, in dem mit über 400.000 Einwohnern bevölkerungsstärksten Kreis Hessens, kein einziger Standort für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen außerhalb der Sprechstundenzeiten von der KV Hessen vorgesehen ist“, unterstreicht die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jutta Straub die Forderung des Landrates und hofft auf eine breite Zustimmung im Kreistag.

Mehr als 50 Kilometer, die Eltern mit ihren Kindern im Notfall bis nach Offenbach zurücklegen müssten, seien nicht zumutbar. Es sei daher absehbar, dass ein sehr hoher Anteil der Patienten das Angebot im entfernten Offenbach nicht annehmen und trotzdem die Kinderklinik in Gelnhausen in hoher Frequenz aufsuchen werde.

Unterstützung erhalten Landrat Erich Pipa und die SPD-Kreistagsfraktion durch die beiden hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe, die sich ebenfalls bereits an den Hessischen Sozialminister Grüttner und die KV Hessen gewandt haben.

Die SPD-Kreispolitiker weisen in dem Zusammenhang auf die online-Petition „Gelnhausen als Standort für den kinderärztlichen Bereitschaftsdienst“ auf der Internetseite des Kreises www.mkk.de hin, an der sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

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