Wann wohl das Leid ein Ende hat

71. Jahrestag des Todesmarsches der Häftlinge aus dem KZ Katzbach von Frankfurt nach Hünfeld

Vor 71 Jahren wurden in den Morgenstunden des 25. März Häftlinge aus dem KZ Katzbach in Frankfurt auf einem Todesmarsch bis nach Hünfeld getrieben. Augenzeugen standen an der Straße, auch hier in Dörnigheim. Die Stadt Hanau war wenige Tage vorher bombardiert worden, die Amerikaner standen südlich vom Main.

In diesem Jahr wird in Steinau an der Straße mit einer Kollektiven Performance des Marsches der rund 350 Menschen gedacht. Die Gedenkveranstaltung findet wegen der Ostertage nicht am historischen Datum, sondern bereits am Sonntag, dem 20. März, statt.

Die Performance mit den 45 lebensgroßen Figuren aus Filz und Stahl der Maintaler Künstlerin Ulrike Streck-Plath beginnt um 15 Uhr in der Brüder-Grimm-Straße, Höhe Farbenhaus Börner. Ein Text zum Geschehen im März 1945 wird gelesen. Nach einer Zeit verstellt ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin eine der Figuren. Nach einer Zeit des Schweigens verstellt ein weiterer Teilnehmer eine andere Figur und so weiter, so ziehen die Gestalten auf dem Weg des Erinnerns auf einem kleinen Stück der historischen Strecke durch die Stadt, bringen verlorene Bilder zurück. Jeder ist eingeladen, sich an der Performance zu beteiligen.

Um 16 Uhr endet die Performance am Brüder-Grimm-Haus. Dort besteht anschließend die Möglichkeit für Information und Gespräch. Initiator in Steinau und verantwortlich für die historische Information ist die AG Katzbach am Museum an der Straße mit Franz Coy, Burkhard Kling, Pfarrer Wilhelm Laakmann und Christine Raedler vom Zentrum für Regionalgeschichte. Verschiedene Parteien, Konfessionen und Institutionen sind als Unterstützer gleichberechtigt beteiligt. 2012 fand die Performance in Dörnigheim, 2013 in Frankfurt und Hünfeld, 2014 in Fulda und 2015 in Gelnhausen statt. Wer sie bereits miterlebt hat, ist herzlich eingeladen, in Steinau teilzunehmen.

In Maintal-Dörnigheim lädt die Ev. Kirchengemeinde am historischen Tag, dem 25. März, zu einer Gedenkveranstaltung ein. Der Abend ist Ilse Weber gewidmet, einer deutschsprachigen, jüdischen Schriftstellerin, die 1943 von Prag ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde und dort als Krankenschwester arbeitete. Ihren ältesten Sohn konnte sie ins Ausland retten, auch ihr Mann überlebte. Ihr jüngerer Sohn, viele Kinder, die sie betreute, und sie selbst wurden 1944 im KZ Auschwitz ermordet.

Der Titel der Dörnigheimer Veranstaltung „Wann wohl das Leid ein Ende hat“ ist einem Gedicht Ilse Webers entlehnt. Auf dem Programm stehen Gedichte von Ilse Weber, die diese auch vertont hat, sowie Texte. Es musizieren Monika Rauch (Sopran) und Helene Streck (Klavier). Texte von Ilse Weber werden gelesen von Ulrike Streck-Plath, Pfarrer Dr. Martin Streck wird einführende Worte sprechen. Der Abend mit Liedern und Texten von Ilse Weber beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.kzadlerwerke.de

 

Kontakt:

Ulrike Streck-Plath
Backesweg 5, 63477 Maintal
Telefon 06181 – 42 41 90
info@ulrike-streck-plath.de, www.ulrike-streck-plath.de

Christine Raedler
Zentrum für Regionalgeschichte (ZfR)
Main-Kinzig-Kreis
Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus (Amt 40)
Barbarossastraße 16-18, 63571 Gelnhausen
Tel.: 06051/8511219, Fax: 06051/8514611
zfr@mkk.de

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