Auf ihrer Mitgliederversammlung haben die SPD Mitglieder aus Großkrotzenburg, Hanau, Maintal und Erlensee Sebastian Maier zum Direktkandidaten für den Hessischen Landtag im Wahlkreis 41 nominiert. Maier setzte sich mit 103 zu 101 Stimmen gegen den Hanauer SPD-Vorsitzenden Thomas Straub durch.
Bei der Landtagswahl am 22. September wird für die SPD der Maintaler SPD Partei- und Fraktionsvorsitzende Sebastian Maier antreten. Erstmals hatten alle Mitglieder der SPD in Großkrotzenburg, Maintal, Hanau und Erlensee und nicht wie bisher üblich die Ortsvereins-Delegierten die Möglichkeit, über den SPD Kandidaten für den Hessischen Landtag zu entscheiden. „Wir hoffen, mit Sebastian Maier wieder einen SPD-Vertreter aus unserem Wahlkreis in den Hessischen Landtag schicken zu können. Die Vorzeichen für eine Direktwahl sind so gut wie schon lange nicht mehr. Mit Sebastian Maier haben wir einen Kandidaten gefunden, der glaubhaft unsere Politik nicht nur vertreten, sondern diese vor allem den Menschen in unserem Wahlkreis erklären kann“, so Helia Habibzadeh, stellvertretende Vorsitzende der Maintaler SPD.
In seiner Vorstellungsrede skizzierte Maier seine Vorstellung von Politik. So warb Maier dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger wieder mehr in die politischen Entscheidungsprozesse einbezogen werden und Politik dadurch verständlicher und nachvollziehbarer werde. Hierzu gehöre auch, dass man „bei den Menschen ist, hinhört was sie bewegt und ihre Interessen vertritt, sich nicht verbiegen, aber überzeugen lässt und auch andere überzeugt“. Einen inhaltlichen Schwerpunkt setzte Maier bei seiner Vorstellung im Bereich Kommunalpolitik. „Hier bei uns vor Ort entscheidet sich, ob es Bildung für alle gibt, ob die Energiewende kommt, ob die soziale Gesellschaft gestärkt wird. Ich sehe es als unseren Auftrag an, die Kommunen finanziell besser auszustatten“, so Maier. Nach Ansicht von Maier trage die jetzige Landesregierung die Hauptverantwortung für das finanzielle Ausbluten der Kommunen und verantworte somit den Abbau von sozialen Leistungen vor Ort. „Wenn diese Landesregierung den Kommunen jährlich über 322 Mio. Euro aus dem kommunalen Finanzausgleich klaut, und jetzt mit dem kommunalen Rettungsschirm einen Beitrag zur Wiederherstellung der Kommunalfinanzen leisten möchte, dann ist dies kein Konzept, sondern ein absurder und unverschämter Vorgang. Ergebnis ist doch in vielen Fällen nichts anderes als Steuererhöhungen, Schließung von Kindergärten, Reduzierung der sozialen und kulturellen Angebote und das Ausdünnen von Angeboten, die das Leben in unseren Kommunen erst wertvoll und die unsere Kommunen lebens- und liebenswert machen“, kritisierte Maier.
Ebenfalls sprach Maier den Bereich Lohnpolitik an. So wolle er sich dafür einsetzen, dass insbesondere in Branchen, die einen hohen Anteil an Teilzeitjobs und Arbeitskräfte im Niedriglohnbereich haben, der gesetzliche Mindestlohn und ein flächendeckender, für allgemeinverbindlich erklärter Tarifvertrag greife. „Wer arbeitet, der muss auch von seinem Gehalt leben, seine Familie ernähren, die Miete zahlen und die Bildung seiner Kinder finanzieren und für das Alter vorsorgen können. Das ist unser Verständnis von Politik“, so Maier.
An die SPD-Mitglieder appellierte Maier, gemeinsam für einen Regierungswechsel in Wiesbaden zu kämpfen. So stehe man bei der bevorstehenden Landtagswahl an einer Weggabelung, an der man sich politisch entscheiden müsse. „Der eine Weg lautet: Alles regelt im Zweifel der Markt oder niemand, auf politische Gestaltung wird verzichtet. Ich glaube, das ist eine Sackgasse. Der andere Weg ist der auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf eine Stärkung unseres Gemeinwesens zu setzen und dafür in die Zukunft zu investieren. Das ist der Weg, an den ich glaube“, warb Maier.